Ich liege im Bett, frisch geduscht, noch immer leicht angetrunken – der Smoked Mojito mit Mezcal war wirklich so gut, wie der Barkeeper versprochen hat – das Zimmer wird von unserer Muschellampe in goldenes Licht getaucht. Wellen und Klavier vermischen sich und werden zu einer Melodie. Ein Warmes, wohliges Gefühl breitet sich in meinem Bauch aus. Ich lasse mich von den Klavierklängen raus aufs Meer der Träume tragen.

Where to stay

Gitanas Guesthouse $$$

What to do

  • In der Lagune schwimmen
  • Ein Kanu ausleihen
  • Stand-up Paddling bei Sonnenaufgang
  • Vor deinem Besuch darüber informieren, wie du zum Umweltschutz beitragen kannst.

What to eat

  • Plaza – Imbissstand – Tacos de Tadeus
  • Mayan cuisine: Rote Bete Fritters mit Karottenpuree, Avocado, karamellisierten Zwiebeln und Sesam. Mhhh…!
  • Plant based Burger, Tacos & Milkshakes bei Mango y Chile
  • Yucatan Rundreise Text-5 Canvas

    Bienvenidos a Bacalar

    Mit dem ADO Bus geht es von Tulum aus 214 km weiter Richtung Süden. Zweieinhalb Stunden und zwei Julia Roberts Filme später erreichen wir Bacalar. Der Besitzer der Buslinie scheint eine Schwäche für die lockige Schönheit zu haben. Denn Julia soll uns fortan auf all unseren Busfahrten begleiten. Von der staubigen und befahrenen Hauptstraße aus machen wir uns auf den Weg zu unserer Unterkunft. Mit dem Backpack auf dem Rücken laufen wir durch die Mittagshitze. Aus 5 Google-Maps-Minuten wird eine halbe Stunde und der Entschluss auf dem Rückweg auf jeden Fall ein Taxi zu nehmen. Schweißgebadet erreichen wir schließlich unser Ziel.

Gitana’s Guesthouse versprüht die besondere Aura seiner Besitzerin. Im verwunschenen Garten steht ein Tipi und die Bäume sind mit Kunstobjekten geschmückt. Mit den halbrunden Fenstern, Traumfängern, Lichterketten und der Pflanze die quer durchs Bad rankt, fühlen wir uns sofort wohl in unserem Zimmer und die Strapazen der Anreise sind schnell vergessen. Den Nachmittag verbringen wir auf einem der vielen Stege, die in die Lagune ragen. Auch wenn uns der Wind eine Gänsehaut auf die Haut zaubert, ein kurzer Sprung ins türkisene Nass muss sein.

  • A place where the soul can rest

    Tulum insight up 2

Für den nächsten Tag ist ein Ausflug mit dem Boot geplant. Während wir am Ufer der Lagune auf zwei weißen Plastikstühlen darauf warten, dass die Bootstour beginnt, ertönt im Radio “Yo – no nececito mas”
Und es stimmt, ich brauche nicht mehr zum glücklich sein. Es ist alles da: die wilde Natur mit ihren tropischen Pflanzen, diese wunderschönen Farben, Musik, die mein Herz tanzen lässt und oh dieses Essen.
Außer dem Kapitän sind nur drei andere Personen an Board und wir genießen unsere Privat-Tour.

 

  • Tulum Insight Mango

    Planet Azul

    Umgeben vom türkisenen Wasser fühlt es sich so an, als seien wir auf einem anderen Planeten

Die Lagune glitzert in allen möglichen Türkis- und Blautönen und macht ihrem Namen Laguna de los Siete Colores alle Ehre. Die unterschiedlichen Farbtöne kommen durch den unterirdischen Zusammenschluss von 7 Cenoten zustande, sogenannten unterirrdischen Kalksteinlöchern mit Süßwasserquellen. Durch die verschiedenen Tiefen der Cenoten ändern sich die Blautöne von sehr dunklem Blau zu strahlendem Türkis. An der tiefsten Stelle, der Cenote Negro, geht es 90 Meter in die Tiefe und das Wasser hat ein tiefes blau-schwarz. Am Canal de Piratas ist das Wasser hingegen hell-türkis und so seicht, dass wir umherwandern können. Hier liegt auch ein altes Schiffswrack auf dem schon die ein oder andere Party gefeiert worden sein soll. Dagegen hätte ich auch nichts einzuwenden gehabt.

  • Bacalar Insight 3

    Wreck By Day - Party Location By Night

Nach Anbruch der Dunkelheit, spielt sich das Leben auf dem Zócalo, dem Hauptplatz, von Bacalar ab. Bei “Tacos Tadeu’s” essen wir vielleicht das beste Mexican Streetfood der gesamten Reise. Zu Torta con Pastor, Tacos und Quesadillas trinkt man hier Horchata und Jamaica. Aus kulturwissenschaftlichen Gründen probieren wir natürlich so viel wir können. Horchata ist ein Erfrischungsgetränk aus selbstgemachter Reismilch und Zimt. Jamaica dagegen ein eisgekühlter Hibiskus-Tee. Ein Stand weiter ruft schon die nächste Leckerei: Marquesitas, eine Art knuspriger Crêpe, der mit Nutella, Käse oder Marmelade gefüllt wird.

Satt und zufrieden machen wir uns auf den Rückweg. Kaum haben wir den Hauptplatz verlassen, fällt mir einmal mehr auf, wie unglaublich ruhig es hier ist. Wir sind umgeben von Stille. Es ist nichts zu hören, bis auf die Geräusche der Natur. Die Abstände zwischen den Straßenlaternen werden länger und der Nachthimmel mit all seinen Sternen rückt näher.

This place got me feeling poetic, having deep thoughts about life’s truths.

Und für einen kurzen Moment sehe ich alles glasklar vor mir. Wie die Stadt uns mit all ihrem Lärm und ihren grellen Neonlichtern ablenkt, wir ständig auf der Suche nach Vergnügen sind. Dauer erregt aber mit leerem Herzen. Schaffen wir es, uns loszureißen, in die Stille und Dunkelheit der Natur hinauszugehen, können wir auf einmal die Sterne leuchten sehen und unsere innere Stimme zu uns sprechen hören. Und wir bekommen eine Vorahnung davon, wie sich wahres Glück anfühlt.

Mit dieser Wahrheit im Herzen machen ich mich auf zum nächsten Stopp unserer Reise: Mérida.